Freitag, Juli 24, 2009

York - eine Jö-Stadt


In York finden an diesem Wochenende Pferderennen statt. Was dazu führt, dass die hiesige Hotelindustrie sich die Hände reibt. Wir hatten kein Hotelzimmer reserviert. Weshalb wir noch eines der letzten ergattern konnten. Es ist im vierten Stock eines wirklich alten Hauses, unter dem Dach. Galtres Lodge heisst die Absteige und das Badezimmer soll sich im 1. Stock befinden. Trotzdem kostet das Zimmer 75 Pfund.

York ist hübsch, was soll ich sagen - ein Jöö-wie-herzig-Städtchen. So sind auch die Läden im Zentrum. Alte Fachwerkhäuser mit vielen bunten und teilweise auch ziemlich teurem Schnick-Schnack, den vor allem weibliche Besucher ganz toll finden.

Natürlich weiss auch ich, dass man London nicht mit York vergleichen kann. Aber der Unterschied fällt ins Auge: Den Leuten geht es hier nicht so gut. In der Jöö-wie-herzig-Innenstadt kann man einige leerstehende Läden mieten und jede Menge Büroraum, die Leute sind schlechter gekleidet und es hat auffallend viele wirklich dicke Frauen. Ich meine solche mit amerikanischen XXXXL-Massen.

Wir haben erstmals auf dieser Reise eine Sight Seeing-Tour mit einem dieser Touri-Bussen gemacht, um uns einen Überblick zu schaffen. Man lebt hier schon vom alten Gemäuer und damit von der englischen Geschichte, die ja ziemlich blutig verlaufen ist. Es sind einige Henris hier durchgezogen und haben ihre Spuren hinterlassen, nebst den Dänen (Danish Vanille-Plunder) und den Wikingern (ein Einkaufszentrum).

Später, als es bereits die Eisenbahn gab, hat Queen Victoria auf ihrem Weg nach Balmoral Castle in York Mittagshalt gemacht. Das war damals üblich, damit die Reisenden sich verpflegen konnten. Der Queen wurde wie anderen Reisenden auch eine Rechnung fürs Mittagesse ausgestellt, was Victoria ziemlich sauer machte. Sie fuhr von da an immer an York vorbei. Solche Dinge bekommt man halt nur auf einer dieser Bustouren mit (10 Pounds each).

Die Römer sind übrigens auch mal hier gewesen und die genossen damals die Vorzüge weitaus höherer Durchschnittstemperaturen als wir sie trotz Klimawandel haben. Heute war es gerade mal 17 Grad.

Ein Erlebnis ist hingegen die Zugfahrt von London. Nebst dem Gratiskaffee, dem Gratismineralwasser und dem Gratisinternetzugang für die 1. Klasse, sieht man rechts und links der Bahnstrecke Felder im wirklich flachen Land von Horizont zu Horizont. Manchmal saust ein kleiner Fluss vorbei (Tempo 180 bis 200) und ein paar Weiher. Das ist überhaupt der Vorteil der Eisenbahn gegenüber der Autobahn: Keine hässlichen Landschaften. Was auch auffällt: Die Wolken ziehen viel tiefer über uns hinweg als sagen wir die bei uns in Basel.

Edinburgh ist auch ziemlich ausgebucht übers Wochenende, habe ich eben feststellen müssen. Doch gebucht ist gebucht. Man kann York alle halbe Stunde Richtung Edinburgh verlassen.

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1 Kommentar:

  1. monika23:26:00

    York ist cool!
    Die Leute weniger...
    Weiter oben, Richtung Coldingham Beach, das ist was fürs Auge und Herz!
    Monika

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