Donnerstag, Juli 30, 2009
Die Eisenbahn
Ich hatte mal eine Modeleisenbahn. Eine Wesa. Als ich sehr jung war, war Lokomotivführer noch ein Traumberuf, dshalb hatten alle Buben eine Eisenbahn. Eigentlich hatte mein Vater eine Eisenbahn. Denn jeweils vor Weihnachten bastelte er aus den Schienen und Weichen und Häusern jeweils eine neue Kulisse. Ich denke während Wochen. Und wenn wir Besuch hatten, wurde die Modelleisenbahn vorgeführt. Meistens funktionierten eine Lok, der Transformator oder eine Weiche genau dann nicht.
Alle paar Sekunden bleibt auch im MiniaturWunderland eine Lok stehen, macht ein Auto schlapp, fällt ein Lämpchen aus. Das ist allerdings nicht weiter verwunderlich. Schliesslich fahren hier derzeit fast 900 Züge rum, tun 1'200 Signale so, als würden sie den Verkehr regeln, leuchten 295'000 Lichter auf, wenn das Licht alle paar Minuten auf Nacht umstellt, sorgen 2'500 Weichen dafür, dass die Züge nicht zusammenstossen.
MiniaturWunderland ist die grösste Modelleisenbahn der Welt. Und es steht ganz oben auf der Liste jener Orte in Hamburg, die man einfach sehen muss. Hört man immer wieder. Und tatsächlich muss man je nach Tageszeit mit erheblichen Wartezeiten rechnen.
Gut, ich muss zugeben, dass wir zum einen wegen der Empfehlung von befi und zum anderen weil es thematisch zu unserer Zugsreise passt, hingegangen sind. Aber selbst Modelleisenbahnskeptiker wie ich können sich schon nach kurzer Zeit der Faszination, die von ihr ausgeht, nicht entziehen. Es sind diese mit viel Liebe zum Detail gestalteten Landschaften, welche die Qualität dieser Modelleisenbahnanlage ausmachen. Die 200'000 Figürchen stehen nicht einfach nur so da. Jedes einzelne ist Teil einer kleinen oder grösseren Szene.
Übrigens: Es gibt nicht nur eine Schweizer Landschaft - sie ist auch die aufwendigste Bereich - es gibt auch einen Prospekt für Schweizer auf Schweizerdeutsch. Die Engländer bekommen dasselbe auf Englisch, die Schweden auf Schwedisch, die Deutschen auf Deutsch - die Österreicher?
Ich selbst bin nie ein Modeleisenbahnbastler geworden. Doch die drei Locks und die zwölf Wägelchen habe ich noch immer.
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Wahnsinn - ich hoffe Du hast noch mehr Fotos vom Weltwoche-Plakat gemacht!!
AntwortenLöschencoool. Miniaturwunderland, ja das muss man einfach gesehen haben und immer wieder...
AntwortenLöschenLeider habe ich bisher weder Skandinavien (damals im Bau) noch die Schweiz gesehen. Aber bisher war es uns einfach nicht möglich von Perú aus!
Da plagt mich doch glatt das Heimweh.... - ach ja, und wegen der Kirche, ein Blick vom "Michel" auf den Hafen lohnt sich allemal. Oder sonst zur "Happy Our" in die Tower Bar im Hotel Hafen.
AntwortenLöschenDie Weltwoche-Marketing-Chefin ist aber nicht sicher, ob das CI/CD bei diesem Plakat eingehalten wurde! Sie wird das nun vor Ort überprüfen gehen.
AntwortenLöschenDann geh ich mit. Schliesslich muss ihr doch jemand zeigen, wo genau sich die WELTWOCHE dort befindet :-) Hamburg ist immer eine Reise wert.
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