Freitag, Juli 17, 2009

Bahnhöfe


Bahnhöfe haben eine klar umrissene Aufgabe: Sie sind dazu da, dass man von hier wegfahren kann, oder dass man hier ankommt.

Doch trotz dieser simplen, rein technischen Funktion ist jeder Bahnhof dieser Erde ein Ort der Gefühle und Emotionen. Hier nimmt man Abschied, manchmal für immer, man schliesst Menschen in die Arme, die man lange nicht mehr gesehen hat. Bahnhöfe sind Orte, wo sich Schicksale entscheiden.

Weil es also kaum ein emotionsgeladeneren Ort gibt, den sich Menschen hergerichtet haben, spielen Bahnhöfe in vielen Filmen eine zentrale Rolle. Beispielsweise dieser Auftakt zu „Ones upon a Time in the West“ mit diesem gottverlassenen Bahnhof im Nirgendwo - Szenen die man nicht mehr vergisst.

Dieses Bild ist gerade eben deshalb aufgetaucht, weil im Schalterraum des Bahnhofs von Pamplona, wo wir auf unseren Zug warten, unentwegt zwei Apparate pipsen. Der eine mit einem etwas höheren Ton als der andere, was im Duett das Geräusch dieses Windrads neben jenem Westernbahnhof imitiert.

Sogar ein richtige Flieg nervt mich seit Minuten.

Warten auf den Zug ist immer mit einer gewissen Nervosität verbunden. Habe ich die Tickets? Fährt der Zug tatsächlich auf Gleis 3, wie die Anzeigetafel meldet oder sollen wir nicht nochmals nachfragen? Reicht es noch für einen Kaffee? Oder noch schnell für den nächsten Blogeintrag. Die paar Leute, die hier vorbeischauen, haben ja ein Recht darauf, zu wissen, wie es weiter geht.

Auf alle Fälle: Für diesen Zug haben wir eine Reservation!

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