Sonntag, August 02, 2009

Rynek Glowny

Die Marienkirche, immer zur vollen Stunde
bläst ein Trompetenspieler hoch oben im Turm eine Melodie.


In Europa gibt es vier unvergleichlich schöne Plätze, die man einfach irgendwann einmal gesehen haben muss. Die beiden bekanntesten sind die Piazza San Marco in Venedig und der andere die Piazza del Campo in Siena. Nicht so bekannt, also etwas für Liebhaber ist die Plaza Mayor in Salamanca.

Der Platz wird vom langgestreckten
Renaissancebau der Tuchhallen in zwei Hälften geteilt.

Und mein vierter Lieblingsplatz, der eigentlich den Spitzenplatz belegt, ist der Rynek Glowny in Krakau. Wir waren vor fünf Jahren zum ersten Mal auf einer Polenrundreise mit dem Auto hier und seither hat dieser Platz eine festen Platz in meinem Gedächtnis. Eigentlich ist dieser Platz der eigentlich Grund, weshalb wir auf unserer Rundreise nochmals nach Polen und eben nach Krakau gefahren sind. Die vier Stunden und ein paar zerquetschte Minuten zweite Klasse in einem ziemlich langsam fahrenden Zug sind es wert.

Überhaupt ist Krakau eine Stadt, die zu besuchen sich wirklich lohnt. Läge sie nicht derart am Rand des touristischen Horizonts, könnte man die Reise nach Krakau noch mit anderem verbinden, weitere Worte würden sich erübrigen, so wie bei der Piazza San Marco und der Piazza del Campo.


Der Rynek Glowny datiert ins Jahr 1271 und ist der grösste mittelalterliche Platz Europas. Interessant ist die Architektur dieses Stadtzentrums: Alle Strassen rund um den Platz sind rechtwinklig angelegt und die Häuserblocks zwischen den sich kreuzenden Strassen bilden alle gleich grosse Quadrate. Der Rynek Glowny ist exakt vier solche Quadrate gross, man könnte meinen, man hätte hier einfach die Häuser weggelassen um sprichwörtlich Platz zu schaffen, fast 40'000 Quadratmeter.

Es gibt nur eine Strasse, sagt uns Kuba der junge Kellner, der uns unsere Biere bringt und eigentlich Jakob heisst: die Grodzka. Diese führt schnurstracks zum weiter unten gelegenen Königsschloss. Majestät wollten sich nicht im Zickzackkurs zum Rynek Glowny gefahren werden.





Unnötig anzumerken, dass jetzt im Sommer ein Stimmung herrscht wie irgendwo im Süden. Die Menschen kommen am Abend zum Flanieren auf den Platz, essen Gelati, trinken Espresso, Bier oder Wein, essen Tagliatelle oder Tapas oder was Indisches. Ganz wie bei uns.

4 Kommentare:

  1. Anonym22:46:00

    Perfekt wird der Platz erst nächstes Jahr aussehen. Denn jetzt ist da noch eine kleine Baustelle.

    Der Renaissance Platz im polnischen Zamosc ist übrigens genauso schön wie der in Krakau. ;)

    AntwortenLöschen
  2. Anonym23:00:00

    Danke für den Hinweis, das sieht in der Tat imponierend aus. http://bit.ly/f40a6

    Habe einen Zug rausgesucht, doch das sind gut 9 polnische Zugsstunden und das ist mir jetzt doch zu viel.

    Aber ist notiert.

    AntwortenLöschen
  3. Interrailer23:24:00

    Von Krakau aus fielen mir jetzt spontan das ukrainische Lemberg (weit) oder die ostslowakischen alten Holzkirchen ein, mit Weiterfahrt am Südrand der Hohen Tatra (aber letzteres ist euch vielleicht zu schweizerisch).

    Abkürzung: Mit Zug bis Zakopane, Bus über die Tatra und weiter mit dem Zug von der Slowakei aus.

    Sollte die Weiterfahrt über Ungarn gehen, empfehle ich Pecs (Fünfkirchen), eine völlig unterschätzte Barockstadt (mit Moschee!)

    AntwortenLöschen
  4. Anonym14:24:00

    MM.

    Kleiner Tip.

    In Polen gibt es am Bahnhof Kleinbus Unternehmen. Die fahren dich für paar Euro quer Durch Polen...Nach Zamosc, Lublin, Kazimierz Dolny, Tarnow, Sandomierz und all die anderen "Itlienischen" Städte, und zwar in einem normalen Tempo ohne Zwischenstopps...

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.