Dienstag, August 04, 2009

Budapest

Budapest ist eine moderne europäische Stadt,
die jedem Vergeich standhält.

Ungarn ist in einer Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit: Das Geld, der Forint. Das ist wie vor dem Euro Italien: 10'000 Forint-Scheine, 50'000-Forint-Scheine, Tausender, 200er Münzen und so sind dann auch die Preise: Sandwiches, Kaffee und Mineralwasser: Viertausenddreihundertneunzig Forint (rund 24 Franken).

Wir waren vor Jahrezehnten das letzte Mal in Budapest. Dass das schon wirklich lange her ist, beweist das Verkehrsmittel, mit dem wir damals hier waren: mit einem Döschwo. Wir kamen von Griechenland und mussten an der jugoslawisch-ungarischen Grenze acht Stunden warten. Der Schlagbaum ging damals nur einmal am Tag hoch, um acht Uhr abends.

Hotels gab es zu der Zeit auch nicht einfach so. Wir haben uns für eine Nacht bei einer Familie einquartiert, die ein Schlafzimmer als "Fremdenzimmer" hergerichtet hatte und so etwas hinzu verdiente. Da sassen wir dann am anderen Morgen allein im Wohnzimmer und assen unser Frühstück, eine ziemlich skurrile Veranstaltung.

Klar ist es inzwischen abgedroschen: Aber Budapest ist der beste Beweis dafür, welche Überlegenheit das kapitalistische System gegenüber den sozialistisch-kommunistischen Herrschaftsformen hat. Auch wenn bei uns zuhause die Diskussion in eine andere Richtung läuft.

Bekannte Bilder mit dem Touri-Bus abhaken.

Budapest ist eine moderne europäische Stadt, die mit London, Paris, Berlin, Hamburg, Zürich und so weiter spielend mithalten kann. Und wie in all diesen Städten, sind auch in Budapest die weltbekannten Luxusmarken in einem Geviert im Zentrum zu finden. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Denn die Touri-Bustour hakt all die Bilder ab, die wir aus den Prospekten kennen.

Interessant ist deshalb, was sonst so läuft. Beispielsweise was die deutschsprachige Zeitung, die "Budapester Zeitung" berichtet. In Stichworten:
  • Der Innenminiser steht unter Druck einer Rechtsaussenpartei, weil sich ein Bombenterrorvideo, dass dieser eben dieser Rechtsaussenpartei untergeschoben hat, um deren Gefährlichkeit zu illustrieren, sich nun als Fälschung erwiesen hat. Der Innenminister entschuldigt sich.

  • Auf Druck einer Bürgerinitiative mit über 600'000 Unterschriften haben die Abgeordneten ein neues Diätengesetz erlassen, das eine neue Spesenregeln enthält. Damit haben sich jetzt die Spesenansprüche der Abgeordneten verdreifacht. Da sei in der Hitze des Gefechts wohl ein Fehler passiert, sagt jetzt ein Parlamentarier.
Und die dritte Nachricht, zu einem gekippten neuen Ladenschlussgesetz, wollen wir wörtlich zitieren. Titel: Internet und Öffentlichkeit:
  • Hauptmedium war mal wieder das Internet, das sich immer mehr zur kritischen Öffentlichkeit Ungarns entwickelt. Die zahlreichen niveauvollen Internetzeitungen und Blogs schaffen das, woran die oftmals lächerlich offensichtliche Parteipropaganda der Printmedien Tag für Tag scheitert: Die Sicherstellung einer von tagespolitischer Taktik unabhängigen Pressearbeit, die so wichtig ist für eine demokratische Gesellschaft.
Die Budapester Zeitung wird auf richtiges Papier gedruckt.

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