Donnerstag, August 06, 2009

Geschichte

Herr Gabor, ein Fürst

Was mich an diesem Ausflug in Europas Osten am meisten in Verlegenheit bringt, sind diese Denkmäler, die man in jedem grösseren Ort antrifft. Es werden Fürsten und Denker gewürdigt, von deren Existenz ich zumeist keine Ahnung habe.

Da ist zum Beispiel Herr Gabor. Er hat in Ungarn zwischen 1613 bis 1629 eine derartig wichtige Rolle gespielt, dass man ihn zusammen mit ein paar anderen auf einem riesigen Platz mit einem riesigen Denkmal für (fast) alle Ewigkeit lobpreist.

Nun kann man sich bei Wikipedia einen kurzen Überblick über die ungarische Geschichte verschaffen, wobei ich lese, dass "Ungar" eine slawische Bezeichnung ist, und dass es korrekterweise "Magyar" heissen müsste.

Und wenn ich diesen kurzen geschichtlichen Abriss lese, dann werden mir die Ungarn noch rätselhafter als ihre Sprache. Denn bisher konnte ich sie in den zeitlich und historischen Raster der k.u.k-Monarchie, des 1. und 2. Weltkrieges, der kommunistischen Diktatur, 1956 und dann ab 1989, dem Jahr, seit dem sie zu "uns" gehören, einordnen.

Jetzt erfahre ich, dass es da auch noch den Herrn Gabor, den Kuruzenaufstand und Árpád und Stephan den Heiligen und so weiter und so fort gibt.

Ich habe nur eine Ausrede, warum ich das alles nicht weiss: weil es mich nicht wirklich interessiert.

Als eingefleischtem Referendumsdemokraten ist mir die Verehrung von Fürstendenkmälern zudem irgendwie suspekt. Sie wirken auf mich in ihrem in Bronze gegossenen Pathos halt genau so lächerlich, wie die Statue von Stalin, welche die Ungarn im Jahr 56 in ihrem Freiheitsdrang gesprengt haben und von dem jahrelang lediglich die Stiefel übrig blieben.

Der Freiheitsdrang zieht sich übrigens als roter Faden durch die magyiarische Geschichte. Das kennen wir ja auch.

3 Kommentare:

  1. Diesen Platz kenne ich auch. Ziemlich krass. Aber irgendwie muss man die Ungarn verstehen. Sie sind ein grosses Kulturvolk, das auf eine über 1000jährige Geschichte am aktuellen "Standort" zurückblickt. Sie hätten meiner Meinung nach genau so bedeutend wie Frankreich oder England werden können. Aber sie hatten geopolitisch die schlechteren Karten und im Ringen mit den Türken, den Habsburgern und anderen europäischen Mächten sowie schliesslich den Kommunisten (= russisches Imperium) liefen die Dinge gleich mehrfach komplett gegen sie. Aber warscheinlich hatte ich zuviele weinselige Geschichtslektionen bei meinen Schwiegerpère.

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  2. loretta00:30:00

    Budapest ist herrlich, remélem hogy tecik önek!
    Ein freundlicher Herr hat mir die Sprache mal beigebracht, ncht einfach, aber chinesisch ist schwieriger.
    Gehn Sie mal baden, ins Gellert, oder auf die Margit Sziget!
    Und, falls Sie das Land noch mehr bereisen wollen, am Balaton gibt es ein paar hübsche Stellen, in Héviz ein geniales Thermal bad in einem Natursee..Dort gibts viele Hotels etc.
    Aber es ist schöner, an einem kleineren Ort wie Gyenesdias, ca 15 Minuten von Héviz zu schlafen, zum Beispiel im Zöldhàz, dem grünen Haus mit herlichem, biologischen Essen!
    Viel Spass, viszlat, jol utat!
    Ihre Loretta

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  3. loretta00:39:00

    Vergessen Sie Wien nicht auf der Rückreise, den Meindl dort am Stephansplatz, die Mozartkugeln in Salzburg, oder Klagenfurt..sehr schön, und was wirkich eine Wucht ist, zum Zurückfahren, übers Südtirol, wunderbar dort, kein Wunder, hängt der Papst dort häufig ab.
    Man gelangt elegant von Innsbruck, Richtung Merano, dann mit Bus Richtung Graubünden in die Schweiz zurück.
    Bolzano, Merano, noch nie hab ich an so vielen Orten so göttlich fein gegessen!
    Und die Therme sind günstig und genial!( in Merano).
    Herzliche Grüsse
    Loretta

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