Donnerstag, Juni 25, 2009

Einfach unterwegs sein

Ich erinnere mich an eine Aussage von C.G. Jung, mit dem ich mich in meinen frühen 20ern intensiv beschäftigt habe, über dieses weite Tal in Kenia, das sich nach einigen Strapazen vor seiner Reisegesellschaft auftat.

Sie hatte das uns allen vergönnte Glück, dass sie einen dieser schon damals nicht mehr üppig vorhandenen „weissen Flecken“ entdeckt hatte. Der Anblick muss überwältigend gewesen sein. Jungs Überlegungen gingen dahin, dass die vor ihnen liegende Landschaft erst jetzt zu existieren begonnen habe. Denn erst das menschliche Bewusstsein formt aus zufällig vorhandenen Gegenständen eine Landschaft.

Aus der Tatsache, dass die Welt entdeckt sei, folgerte Jung, das einzige Reiseabenteuer, das dem modernen Menschen bleibe, sei die Reise nach innen.

Wir reisen nirgendwo hin, auch wenn wir tausende von Kilometern weg von zuhause sind. Es sind unsere Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen, angereichert mit Informationen aus voluminösen Reisebüchern und vorgeformt von wunderschönen Bildern der BBC, die wir am Zielort antreffen. Der Strand von Bali ist nichts ohne unsere Fantasie.

Die Frage stellt sich also, ob man losgelöst von all den Bildern der Ferienindustrie eine Reise unternehmen kann.

Vielleicht, in dem man gar keine Reise macht, sondern einfach nur unterwegs ist. Beim Joggen fand ich tags darauf die Lösung.

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